Helmut Pflüger - Ehrenbürger der Stadt Winnenden

Der Name Helmut Pflüger bleibt mit dem Feuerwehrmuseum Winnenden für immer verbunden

Der Vater des Feuerwehrmuseums und langjährige Feuerwehrkommandant wird Ehrenbürger der Stadt

Der Gründer, Motor, Organisator, Museumspädagoge und langjährige 1. Vorsitzende des Vereins Feuerwehrmuseum Winnenden e.V., Helmut Pflüger, gibt die Verantwortung für das Feuerwehrmuseum Winnenden in jüngere Hände. Bei der letzten Mitgliederversammlung verabschiedete sich Helmut Pflüger vom aktiven Dienst. Sein Verein dankt ihm für seine herausragenden Leistungen mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden. Und von der Stadt Winnenden, die sich glücklich schätzt, ein weit über Winnenden hinaus bekanntes und anerkanntes Feuerwehrmuseum in der Stadt zu haben, verleiht ihm die seltene und höchste Ehre, die eine Stadt verleihen kann, die Ehrenbürgerwürde.

Leicht gefallen ist es Helmut Pflüger bestimmt nicht, die Fäden, die für das Feuerwehrmuseum alle bei ihm zusammengelaufen sind, in jüngere Hände zu übergeben. Aber sein Alter und Gesundheitszustand machten jetzt einen Stabwechsel notwendig. Und sicher weiß er auch in seinem Sohn Harald Pflüger, der, wie der Vater, viele Jahre lang Stadtbrandmeister war und jetzt im Feuerwehrmuseum in seine Fußstapfen als 1. Vorsitzender tritt, einen fähigen Nachfolger, der sein Lebenswerk erhält und erfolgreich fortführen wird.

Das Feuerwehrmuseum Winnenden ist zweifellos das Lebenswerk von Helmut Pflüger. Helmut Pflüger und das Feuerwehrmuseum Winnenden sind eins, wie Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth bei seiner Laudatio zur Ernennung zum Ehrenbürger richtig sagte. „Ohne Helmut Pflüger gäbe es kein Feuerwehrmuseum Winnenden. Das Feuerwehrmuseum sei für immer sein Werk und mit ihm habe er sein Vermächtnis geschaffen. Er freute sich, Helmut Pflüger für seine herausragenden Verdienste während seiner jahrzehntelangen Kommandantentätigkeit und für das Feuerwehrmuseum diese hohe Würdigung überbringen zu dürfen, die der Gemeinderat einstimmig beschlossen hat. Und die ganze Stadt sei stolz, ein solches Museum und mit Helmut Pflüger eine solche engagierte und durchsetzungsstarke Persönlichkeit in der Stadt zu haben. Die höchste Auszeichnung der Stadt, die Ehrenbürgerwürde, die äußerst selten verliehen wird – zuletzt vor 21 Jahren an den früheren Oberbürgermeister Karl-Heinrich Lebherz – zeige, welche Wertschätzung damit verbunden ist. Helmut Pflüger sei für das Museum immer Motor und Pädagoge gewesen; was anderswo eine Vielzahl von Fachleuten erfordere, sei in Winnenden von Helmut Pflüger vollbracht worden. Oberbürgermeister Holzwarth: „Helmut Pflüger hat allen vor Augen geführt, was mit Leidenschaft, Willen und Engagement möglich ist. Diese herausragende Attraktion werde auch in Zukunft viele Menschen faszinieren“.

Helmut Pflüger hat bereits vor mehr als 65 Jahren mit dem Sammeln von Feuerwehrgeräten und Ausrüstungen begonnen. Die Anfänge eines Museums reichen zurück bis ins Jahr 1968, wo die damals noch bescheidenere Sammlung historischer feuerwehrtechnischer Gerätschaften ein Domizil im damals neuen Feuerwehrhaus in der Mühltorstraße bekam. Doch die Sammlung wuchs und wuchs, die Begeisterung und Sammelleidenschaft von Helmut Pflüger und sein Tatendrang waren beispiellos. Und er verstand es, auch andere zu begeistern und zum Mitmachen zu gewinnen. Auch ein viel größerer Raum in der Kastenschule erwies sich bald als zu klein. Viele Gegenstände mussten in verschiedenen Gebäuden in der ganzen Stadt eingelagert werden. Als die Stadt den ehemaligen Güterschuppen beim Bahnhof erwerben konnte und der Gedanke aufkam, dort ein Feuerwehrmuseum einzurichten, gab es einen weiteren wichtigen Impuls. Die Gründung eines Vereins, der gemeinsam mit der Stadt die Trägerschaft für das nunmehr große Feuerwehrmuseum übernahm, die Wahl von – wie könnte es anders sein – Helmut Pflüger zum 1. Vorsitzenden, unzählige ehrenamtliche Arbeitsstunden, enorme Investitionen, die der Verein dank großzügiger Spenden, v.a. auch von der Karl-Krämer-Stiftung und anderer Förderer erhalten hat, ließen aus dem ziemlich heruntergekommenen ehemaligen Güterschuppen ein Glanzstück von einem Feuerwehrmuseum erstrahlen. Doch wer geglaubt hatte, dass damit der Tatendrang von Helmut Pflüger gestillt sei, der sah sich getäuscht. Bereits fünf Jahre später hatte man bereits Erweiterungspläne und mit einem rd. 1,1 Mio. € teuren Anbau konnte die Ausstellungsfläche nochmals verdoppelt werden. Jetzt stehen dem Museum rd. 2.000 qm Ausstellungsfläche zur Verfügung, genug, um auch die verschiedenen historischen Feuerwehrfahrzeuge ausstellen zu können. Doch Helmut Pflüger ruhte sich auf dem Erreichten nie aus. Er übernahm die Führungen von Gruppen, er organisierte regelmäßig Wechselausstellungen und begeisterte so die Besucher immer von neuem.

Heute ist das Feuerwehrmuseum Winnenden weit über das Land hinaus bekannt. „Gekrönt“ worden ist das Museum durch die Zertifizierung durch das CTIF als anerkanntes Feuerwehrmuseum in Europa und durch die Auszeichnung der Region als „Besondere Sehenswürdigkeit in der Region“.

Sein ebenfalls langjähriger Stellvertreter und 2. Vorsitzender des Vereins, der frühere Oberbürgermeister Karl-Heinrich Lebherz, hat in seiner Laudatio das jahrzehntelange Engagement von Helmut Pflüger gewürdigt. Er habe, neben seiner Familie und seinem Beruf nicht nur in der Feuerwehr herausragendes geleistet, sondern auch erkannt, dass der Geschichte der Feuerwehr eine besondere Bedeutung beikommt, die erforscht und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden muss. Er sei nicht nur Sammler und Impulsgeber gewesen, er habe ein ganzes Quartett von Oberbürgermeistern und Generationen von Gemeinderäten in der Stadt durch seinen Tatendrang mitgerissen. Er habe seine Feuerwehrkameraden für sein Hobby begeistert und sie mit seiner Leidenschaft und Beharrlichkeit infiziert. Er habe Mitstreiter gesucht und gefunden und so sei aus dem früheren Einzelkämpfer Helmut Pflüger vor mehr als 20 Jahren ein Verein entstanden, der sich zusammen mit der Stadt Winnenden ans Werk gemacht hat um seine Ideen in die Tat umzusetzen. Dabei sei Helmut Pflüger bei den Bauvorhaben des Vereins Vordenker, Chefplaner, Ideengeber, Motor, Capo, Handlanger und Oberbauleiter in einer Person gewesen. Karl-Heinrich Lebherz: „Heute darf ich noch hinzufügen: Du warst dank deiner profunden Kenntnisse auch ein hervorragender Führer durch die Feuerwehrgeschichte und eine touristische Werbeikone für unsere Stadt. Wenn wir dich heute als unseren 1. Vorsitzenden aus diesem Amt verabschieden so liegt in diesem Abschied auch ein gutes Stück Wehmut, wohl wissend, dass sich damit die gute Seele des Vereins aus dem aktiven Dienst, dem Alter gehorchend, zurückzieht. Du hast dich in diesen mehr als 20 Jahren als 1. Vorsitzender für dieses – dein – Museum wie kein anderer eingesetzt, du hast dich aufgeopfert ohne Rücksicht auf deine Gesundheit und dein Alter. Der Verein sei ihm zu großer Dankbarkeit verpflichtet.“ Es sei ihm eine große Freude, dass ihn die Mitgliederversammlung einstimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt habe.

Helmut Pflüger selbst übte sich, wie das seine Art ist, in Bescheidenheit. Das Feuerwehrmuseum feiere in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Darauf dürfe man stolz sein. Er habe dies alles aber nicht allein schaffen können, sondern er sei den vielen Mitgliedern und Helfern dankbar, die ihn unterstützt haben.